# taz.de -- Schüsse im US-Bundesstaat Colorado: Zehn Tote im Supermarkt
       
       > Im Bundesstaat Colorado tötet ein Mann zehn Menschen. Ein Verdächtiger
       > sei bereits gefasst, die Hintergründe der Tat sind jedoch noch unklar.
       
 (IMG) Bild: Spezialeinheit der Polizei am Tatort, dem Einkaufszentrum in Boulder, Colorado
       
       BOULDER AP/DPA Zehn Menschen sind bei Schüssen in einem Supermarkt in den
       USA getötet worden. Das teilte die Polizeichefin der Stadt Boulder in
       Colorado, Maris Herold, am Montagabend mit. Ein Verdächtiger befinde sich
       in Gewahrsam.
       
       Unter den Toten ist ein Polizist. Ein Tatmotiv wurde nicht genannt.
       Ermittler hätten erst begonnen, Beweismittel und Zeugenvernehmungen
       auszuwerten, sagte der Staatsanwalt Michael Dougherty.
       
       Zuvor hatte es an dem Supermarkt einen Großeinsatz der Polizei mit
       Hunderten Sicherheitskräften aus dem Großraum Denver gegeben. Mindestens
       drei Hubschrauber landeten auf dem Dach. Zwei Polizisten führten einen Mann
       mit freiem Oberkörper in Handschellen aus dem Laden, dem Blut am Bein
       hinunter lief.
       
       Von Behördenseite wurde nicht mitgeteilt, ob es sich dabei um den
       Verdächtigen gehandelt habe, jedoch, dass der Verdächtige medizinisch
       behandelt werde und als einziger Verletzter nicht ums Leben gekommen sei.
       
       ## Erschossene liegen auf dem Boden
       
       Dean Schiller berichtete der Nachrichtenagentur AP, er habe den Supermarkt
       gerade verlassen gehabt, als er Schüsse gehört und drei Personen gesehen
       habe, die mit dem Gesicht nach unten gelegen hätten, zwei auf dem Parkplatz
       und eine Person in der Nähe des Eingangs.
       
       Auf Youtube wurde ein Video veröffentlicht, auf dem eine Person innerhalb
       und zwei Personen außerhalb des Gebäudes auf dem Boden lagen. Zu Beginn des
       Videos waren Geräusche zu hören, bei denen es sich um Schüsse zu handeln
       schien.
       
       Der getötete 51-jährige Polizist war seit 2010 bei der Polizei. Er traf
       laut Polizeichefin Herold nach einem Notruf als erster am Tatort ein. „Er
       war nach allem, was berichtet wird, einer der herausragenden Beamten der
       Polizeibehörde von Boulder“, sagte Staatsanwalt Dougherty. Sein Leben sei
       zu früh zu Ende gegangen.
       
       Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, twitterte, dass
       Präsident Joe Biden über die Schüsse informiert worden sei. Gouverneur
       Jared Polis erklärte, er trauere gemeinsam mit allen Menschen in Colorado.
       
       Boulder liegt etwa 40 Kilometer nordwestlich von Denver und ist Sitz der
       University of Colorado. In dem US-Staat kam es bereits in der Vergangenheit
       zu Überfällen mit Schusswaffen und zahlreichen Toten, darunter das Massaker
       an der Columbine High School 1999 und ein Überfall auf ein Kino in Aurora
       2012.
       
       Landesweit war es in diesem Jahr in den USA bereits die siebte Tat, bei der
       ein Schütze zahlreiche Menschen tötete, wie aus einer Zusammenstellung der
       Nachrichtenagentur AP, der Zeitung USA Today und der Northeastern
       University hervorgeht.
       
       Zuletzt [1][erschoss ein Mann am 16. März in drei Massagestudios] im
       Großraum Atlanta acht Menschen. Sechs von ihnen hatten einen asiatischen
       Hintergrund, sieben waren Frauen.
       
       Als Motiv nannte der weiße Tatverdächtige Sexsucht und das Ziel, die
       „Versuchung“ durch Massage-Salons ausmerzen zu wollen. Die Bluttat hatte in
       den USA die Debatte über zunehmende [2][Diskriminierung und Anfeindung
       asiatischstämmiger Amerikaner] angefacht.
       
       23 Mar 2021
       
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