# taz.de -- Verbände kritisieren Haushaltsentwurf: Luxusautos statt ÖPNV
       
       > Der Haushalt für 2025 sieht mehr Geld für Dienstwagen vor. Das
       > 49-Euro-Ticket geht hingegen leer aus. Von Verbänden kommt scharfe
       > Kritik.
       
 (IMG) Bild: Das Deutschlandticket um 49 ist (wahrscheinlich) Geschichte. Am Dienstwagenprivileg wird nicht gerüttelt
       
       BERLIN taz | Ein Bündnis aus Verbänden kritisiert den Haushalt für 2025. Zu
       wenig sei für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit geplant – vor allem im
       Verkehrsministerium. Im Zentrum der Kritik von Greenpeace, des Autoclubs
       Europa (ACE), weiteren Umweltverbänden und Forschungsinstituten stehen die
       Pläne rund um das Deutschlandticket und die Dienstwagenbesteuerung.
       
       Die Pläne für den Haushalt 2025 sehen vor, die Vorteile für die
       Dienstwagenbesteuerung leicht auszubauen. Bislang gelten steuerliche
       Vorteile für Dienstwagen, die bis zu 70.000 Euro kosten. Künftig sollen sie
       auf E-Autos mit einem Listenpreis von 95.000 Euro erweitert werden. Bereits
       jetzt entgehen dem deutschen Staat dadurch Steuereinnahmen von rund 3
       Milliarden Euro. [1][Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft geht
       sogar von bis zu 5,5 Milliarden Euro aus.]
       
       In der Regel übernimmt ein Arbeitgeber nicht nur Anschaffungs-, sondern
       auch Benzin- und Ladekosten für einen Dienstwagen. Beides kann er von der
       Steuer absetzen, auch wenn der Dienstwagen für private Zwecke genutzt wird.
       
       Die Arbeitnehmer*innen müssen dann nur eine Flat-Rate-Tax, unabhängig
       von den gefahrenen Kilometern, bezahlen. Für Verbrenner liegt diese bei
       einem Prozent des Autopreises, für E-Autos bei 0,25 Prozent. Als Beispiel:
       Wird ein E-Auto um 95.000 Euro gehandelt, werden knapp 238 Euro zum Lohn
       hinzugerechnet, auf den Steuern anfallen.
       
       ## Ungewisse Zukunft für das Deutschlandticket
       
       „Statt insbesondere große und schwere Luxus-E-Autos zu fördern, gibt es
       wesentlich effektivere und auch sozial gerechtere Möglichkeiten, um die
       E-Mobilität zu stärken“, [2][sagt Michael Müller-Görnert vom Verkehrsclub
       Deutschland]. Von der Dienstwagenbesteuerung profitieren, so
       Müller-Görnert, hauptsächlich Besserverdienende.
       
       Gleichzeitig enthält der Haushalt 2025 kein zusätzliches Geld für das
       Deutschlandticket. Das Nahverkehrsabo könnte deshalb – seit Mai 2023 für 49
       Euro erhältlich – [3][ab 2025 teurer werden]. Das hat Oliver Krischer
       (Grüne), Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, angedeutet. Stefan
       Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, sagt der taz jedoch,
       dass man den Preis für das Deutschlandticket stabil halten wolle.
       
       16 Jul 2024
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.klima-allianz.de/fileadmin/user_upload/Dateien/Daten/Publikationen/Hintergrund/Kurzstudie-Dienstwagenprivileg_FOES.pdf
 (DIR) [2] /Verbaende-fordern-Umdenken-beim-Haushalt/!6023532
 (DIR) [3] /Deutschlandticket-wird-teurer/!6019427
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Clemens Schreiber
       
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