# taz.de -- Kolonialgeschichte (DIR) Deutsche Kolonialvergangenheit: Verschleppte Versöhnung Die aktuelle Ausgabe der „Maro-Hefte“ analysiert die juristischen Auseinandersetzungen der Ovaherero und der Nama mit der Bundesrepublik. (DIR) Neue Perspektiven auf Nofretete: Alle wollten dazugehören Der Historiker Sebastian Conrad zeichnet im Buch „Die Königin“ die Karriere der berühmtesten Repräsentantin antiker Hochkultur nach: Nofretete. (DIR) Neue Platte von Moor Mother: Schuld, Sühne, Soundfiles „The Great Bailout“ heißt das neue Album der US-Musikerin Moor Mother. Es handelt von britischer Kolonialgeschichte und ihrer Verstrickung in Sklavenhandel. (DIR) Debatte um Spaniens Kolonialgeschichte: Dem alten Denken verhaftet Über die Bedeutung der Kolonialzeit ist in Spanien ein Streit entbrannt. Ausgelöst hat ihn ein Plan, die Museen des Landes zu „dekolonisieren“. (DIR) Umgang mit Kolonialgeschichte: Zeugen der Verbrechen Koloniale Ausbeutung machte Bremen und Hamburg reich. Eine Dekolonialisierung, die den Namen verdient, muss daran erinnern. (DIR) Menschliche Überreste aus Kolonialzeit: Regierung übernimmt Verantwortung Tausende Gebeine landeten durch kolonialem Raub in deutschen Museen. Nun finanziert die Regierung zwei Projekte zu ihrer Rückführung. (DIR) Kolonialverbrechen in Tansania: Ein Signal, aber noch keine Politik Steinmeier hat in Tansania die richtigen Worte gefunden. Jetzt muss es Deutschland um konkrete Verhandlungen gehen – auch um Reparationen. (DIR) Steinmeier und König Charles in Afrika: Verbeugungen vor der Geschichte Der Bundespräsident entschuldigt sich in Tansania für Kolonialverbrechen. Großbritanniens König Charles nennt sie derweil in Kenia „unentschuldbar“. (DIR) NDR-Doku über deutsche Kolonialzeit: Schuldfrage ohne Zwischentöne Der Film „Deutsche Schuld“ befasst sich mit der Kolonialzeit im heutigen Namibia. Insbesondere die Rolle der Missionare wird dabei stark vereinfacht. (DIR) Neues Album von Gaika: Böser Traum Kolonialgeschichte Der Londoner Musiker Gaika spielt auf „Drift“ mit der britischen Geschichte. Und erzählt von einer Jugend zwischen Hiphop und Postpunk. (DIR) Dekommunisierung in der Ukraine: Mutter Heimat wird Mutter Ukraine Neues Wappen, neuer Name: Die Statue „Mutter Heimat“ wird zum Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August von sowjetischen Bezügen befreit. (DIR) Rassistisches Logo geändert: No Logo, no Aufschrei Der hannoversche Kaffeeröster Machwitz hat ganz leise sein Logo geändert. Das ist doch besser als das peinliche PR-Getrommel rund ums "Schwarzfahren". (DIR) Kinotipp der Woche: Kultureller Kolonialraum Die Filmreihe „Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin“ ergündet Topoi der Exotisierung im Weltmetropolengenre des Kinos. (DIR) Bremer Baumwollbörse: Eine verwickelte Geschichte Die Bremer Baumwollbörse feiert 150-jähriges Bestehen. Sie ist eine einzigartige Institution – und auch in Kolonial- und Kriegsverbrechen verstrickt. (DIR) Museum in Amsterdam: In den Echokammern der Kolonialzeit Das Tropenmuseum Amsterdam zeigt die Schau „Unser koloniales Erbe“. Sie reflektiert kritisch die Verflechtungen von Kolonialismus und Ethnologie. (DIR) Filmfestspiele von Cannes: Kampfjets am Himmel Cannes 4: Beim Filmfestival tobt auf der Leinwand der Erste Weltkrieg. Über den Besucherköpfen blasen derweil Kampfjets die Trikolore in die Luft. (DIR) Kolonialverbrechen in Namibia: Genozid, keine Kriege Deutschland hat die Verbrechen der deutschen Kolonialmacht im heutigen Namibia als Völkermord anerkannt. An Schulen wird das kaum behandelt. (DIR) Grassi Museum in Leipzig im Umbau: Das ist doch die Höhe Das Leipziger Grassi Museum für Völkerkunde hat sich neu erfunden. Da werden auch Berge versetzt: Es geht um die Spitze des Kilimandscharo. (DIR) Kolonialgeschichtliche Überreste: Zurück nach Hawaii Acht Schädel aus Hawaii hatte das Bremer Überseemuseum in seiner Sammlung. Nun wurden sie an eine hawaiianische Delegation übergeben. (DIR) 200. Geburtstag von Heinrich Schliemann: Er war populär, er hatte Flair Am Donnerstag wäre der Selfmademan Schliemann 200 Jahre alt geworden. Viele seiner archäologischen Funde hat er gestohlen und nach Berlin gebracht. (DIR) Neuauflage „Die schwarzen Jakobiner“: Die erste Republik in der Karibik Ein Klassiker über den Widerstand gegen die Sklaverei ist endlich auf Deutsch neu aufgelegt: C. L. R. James' „Die schwarzen Jakobiner“. (DIR) Aktivistin über koloniales Erbe: „Der Schmerz ist noch präsent“ Wahrscheinlich geraubt und jetzt im Berliner Humboldt Forum: Sylvie Vernyuy Njobati kämpft um die Rückgabe einer Figur mit spiritueller Bedeutung. (DIR) Ehrung mit der Goethe-Medaille: Kameruns Identität ergründen Marilyn Douala Manga Bell setzt sich mit der kamerunisch-deutschen Geschichte auseinander. Nun erhält sie dafür die Goethe-Medaille. (DIR) Ermittlungen gegen Peng! Kollektiv: Mal 'ne coole Deutschlandkarte Einschüchtern von Linken wird zum Event gemacht. Das zeigen Repressionen gegen die Künstler_innenkollektive Peng! und Zoff – wegen einer Online-Karte. (DIR) Roman über deutsche Kolonialgeschichte: Die Moral der Pigmente Katharina Döbler schreibt in ihrem Roman „Dein ist das Reich“ über ihre Großeltern. Sie verkündeten in der „Deutschen Südsee“ das Christentum. (DIR) Erinnerung an die Verbrechen in Namibia: Landschaft an Straße Werbeflächen, die gerade im „Afrikanischen Viertel“ auftauchen, halten dem kolonialistischen Zerrbild von Afrika einen schwarz-weißen Realismus vor. (DIR) Musiktipps der Woche: Lieder im Grünen Ein Audiowalk erzählt Neuköllner Kolonialgeschichte, Jakob Dobers präsentiert sein Solo-Debüt und der Kiezsalon startet in den Gärten der Welt. (DIR) Vergessene Kolonialgeschichte: Eskalation in Neukaledonien Den Unterdrücker dazu bringen zu verstehen, warum er unterdrückt: Joseph Andras’ Buch „Kanaky“ arbeitet mit den Stimmen von Zeitzeugen. (DIR) Kolonialverbrechen an Herero und Nama: Deutschland erkennt Völkermord an Endlich: Nach jahrelangen Verhandlungen erkennt Deutschland den Genozid an Herero und Nama an. Namibia bekommt Milliarden – und die Bitte um Vergebung. (DIR) Festival für zeitgenössische Musik: Der seltsamste Sound des Planeten Es geht um Geschichtsschreibung und Erinnerungskultur bei dem Festival, und dazu ist bei „Memories in Music“ auch schlicht sonderbare Musik zu hören. (DIR) Führung mit Berlin Postkolonial: Blick in die Vergangenheit Im öffentlichen Raum gibt es Relikte aus der Kolonialzeit, die sich erst bei genauem Hinsehen offenbaren. Ein Beispiel ist das Relief am Ermelerhaus. (DIR) Autorin über „Gefangene Stimmen“: „Qualitäten des Unheimlichen“ Britta Lange hat ein Buch über Tonaufnahmen von Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs geschrieben. Die Audios hätten etwas Geisterhaftes, sagt die Autorin. (DIR) Erinnerung an Komponist Lord Kitchener: Die Calypsobräuche der Briten In den 1950er Jahren brachte er die karibische Musik nach London: Aldwyn Roberts alias Lord Kitchener. Ein neues Album erinnert an ihn. (DIR) Doku über Zerfall der Kolonialreiche: Von Mobutu bis Gandhi Auf Arte wird das Ende der Kolonialreiche aus einer neuen Perspektive gezeigt. Kolonisierte selbst stehen im Zentrum, nicht etwa die Kolonialmächte. (DIR) Im Wachsfigurenkabinett: Wie eine Freak-Show Im Jahre 1869 eröffnete mit dem legendären „Castans Panoptikum“ das erste Wachsfigurenkabinett in deutschen Landen – natürlich in Berlin. (DIR) Restitution von geraubten Körperteilen: Kein Objekt, kein Kunstwerk In München wird der Leichnam eines Aborigines an sein Volk zurückgegeben. Er lag fast hundert Jahre in einem Museumsdepot. (DIR) Spanische Kolonialgeschichte: Entschuldigen, warum? Das hatte den spanischen Nationalisten gerade noch gefehlt. Der mexikanische Präsident verlangt eine Entschuldigung für die Kolonialgeschichte. (DIR) Debatte Deutsche Kolonialgeschichte: Himmel, Hölle und alles dazwischen Der Streit zwischen Afrikabeauftragtem Günter Nooke und AfrikanistInnen zeigt: Über Afrika konfliktfrei zu reden ist unmöglich. (DIR) „FAZ“ würdigt Kolonialgeneral: Ein Kriegsverbrecher als „Löwe“ Die „FAZ“ würdigt einen deutschen Kolonialgeneral, der in Afrika an einem Genozid beteiligt war. Dafür wird sie in den sozialen Medien kritisiert. (DIR) Merkels Afrikabeauftragter Nooke: Hirngespinst des Kolonialismus Der Afrikabeauftragte Günter Nooke lädt deutsche Afrikanisten zum Gespräch, damit sie aufhören, ihn zu kritisieren. Das geht nach hinten los. (DIR) Ostasiens schwierige Nachbarn: Die unversöhnlichen Lieblingsfeinde Zwischen Japan und Südkorea löst ein scheinbar harmloser „Radar-Konflikt“ eine politische Krise aus. Das zeigt, wie tief die Ressentiments sitzen. (DIR) Debatte um koloniale Museumsbestände: Die Peitsche des Hendrik Witbooi Um die Erforschung der deutschen Kolonialzeit steht es schlecht. Zu lange standen die Sammlungen im Schatten der NS-Verbrechen. (DIR) Rückgabe kolonialer Museumsbestände: Geste der Solidarität und Fairness In westlichen Museen liegen tausende Kolonialobjekte. Die Experten Felwine Sarr und Bénédicte Savoy fordern die Rückgabe der Raubkunst. (DIR) Belgisches Kolonialmuseum bei Brüssel: Ein bisschen Aufarbeitung Das letzte Kolonialmuseum der Welt, nahe Brüssel gelegen, wurde renoviert und mit neuem Konzept wiedereröffnet. Von Restitution ist nicht die Rede. (DIR) Kolonialgeschichte in Kenia: „Die Bücher richten sich an Weiße“ Viele Bücher in Bibliotheken in Nairobi stammen aus Kolonialzeiten. Eine Verlegerin und eine Schriftstellerin wollen das ändern. (DIR) Gerichtsurteil zu Homosexualität in Indien: Das Ende der Angst Das Oberste Gericht in Indien legalisiert nach über hundert Jahren gleichgeschlechtliche Handlungen. Es ist ein bahnbrechendes Urteil. (DIR) Roman über Migrationsbewegungen: Die unbekannte Familie Francesca Melandris „Alle, außer mir“ ist ein großer Fluchtroman. Darin wirft der italienische Kolonialismus in Äthiopien lange Schatten. (DIR) Oberstes Gericht in Indien: Homosexualität ist nicht mehr strafbar Das Oberste Gericht in Indien hat entschieden, dass gleichgeschlechtliche Handlungen künftig keine Straftat mehr sind – nach 157 Jahren. (DIR) Protest gegen Straßennamen in Berlin: Warum nicht Anton-W.-Amo-Straße? Am Samstag laden Aktivisten zum symbolischen Umbenennungsfest der Mohrenstraße in Mitte ein. Schon zum fünften Mal. (DIR) Kolumne Mithulogie: Wir brauchen mehr kritische Museen In den USA hat ein Lynching-Museum eröffnet – und das funktioniert. Deutschland täte eines zur Aufarbeitung seiner Kolonialgeschichte gut.