# taz.de -- Affäre Geraldine Rauch: Als TU-Präsidentin ungeeignet > Ob sie den Post zu oberflächlich gelesen hat oder die Meinung dort teilt, > ist letztlich egal. Das eine wie das andere disqualifiziert TU-Chefin > Rauch. (IMG) Bild: Hat schon bessere Zeiten gesehen: TU-Chefin Geraldine Rauch vor der Berliner Uni im März 2022 Wir wissen nicht, ob die Berliner TU-Präsidentin Geraldine Rauch ein antisemitisches Weltbild im Kopf hat. Frühere Aussagen von ihr sprechen nicht dafür. Keinesfalls ist [1][ihre Kritik an Polizeieinsätzen] gegen [2][propalästinensische Hörsaal-Besetzer] geeignet, auf eine solche Haltung hinzuweisen. Was wir aber wissen, ist, dass die Mathematikerin judenfeindliche Ressentiments gelikt hat. Es geht dabei unter anderem um einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten. Es handelt sich also um Israel-bezogenen Antisemitismus, bei dem der jüdische Staat in eine Linie mit dem NS-Regime gesetzt wird. Rauch hat sich damit verteidigt, nur den dazugehörigen Text gelesen, nicht aber das Bild registriert zu haben. [3][Sie bat um Entschuldigung.] Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entspricht ihre Einlassung der Wahrheit, so sind Zweifel angebracht, ob eine Person, die derart unbesehen Informationen im Internet empfiehlt, eine geeignete Präsidentin für eine Universität ist. Es entspricht jedenfalls dem Gegenteil von wissenschaftlicher Arbeit, derartig mit Berichten umzugehen. Hat sie dagegen den inkriminierten Post unter Kenntnis der judenfeindlichen Bildinhalte empfohlen, so müsste ihr eine antisemitische Geisteshaltung unterstellt werden. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Frage aufgeklärt werden kann. Wie auch? Der [4][Präsident des Zentralrats der Juden], Josef Schuster, hält die Einlassung für unglaubwürdig. Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Berlin, Samuel Salzborn, spricht von einem „inakzeptablen Verhalten“. Jüdische Studierende sind mehr als nur irritiert. Rauch hat eine Vorbildfunktion. Der internationale Schaden für die Uni ist da und würde sich noch vergrößern, bliebe Rauch weiterhin auf ihrem Posten. So oder so ist Geraldine Rauch nicht länger als TU-Präsidentin geeignet. 2 Jun 2024 ## LINKS (DIR) [1] /Gaza-Proteste-an-Hochschulen/!6012585 (DIR) [2] /Propalaestinensische-Proteste-in-Berlin/!6014073 (DIR) [3] /Antisemitismus-Vorwurf/!6010459 (DIR) [4] https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zentralratspraesident-schuster-rauchs-entschuldigung-nicht-glaubwuerdig/ ## AUTOREN (DIR) Klaus Hillenbrand ## TAGS (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Antisemitismus (DIR) Studentenproteste (DIR) Soziale Medien (DIR) GNS (DIR) Antisemitismus (DIR) Antisemitismus (DIR) Antisemitismus (DIR) Annalena Baerbock (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt (DIR) Antisemitismus ## ARTIKEL ZUM THEMA (DIR) TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Gut, dass sie bleibt Dass Geraldine Rauch TU-Präsidentin bleibt, ist richtig. Sie wird sich nun daran messen lassen müssen, wie sie gegen Antisemitismus vorgeht. (DIR) Debatte um TU-Präsidentin: Rauch soll selbst entscheiden Die Präsidentin der TU Berlin likte antisemitische Posts. Nun beantragt sie ein Disziplinarverfahren gegen sich, und soll selbst sagen, ob sie bleibt. (DIR) Debatte um TU-Präsidentin: Kein weißer Rauch in Sicht Die Gremien der Technischen Universität Berlin sollen die Zukunft von Präsidentin Rauch klären. Studierende erklären sich für sie. (DIR) Deutschlands Rolle im Nahost-Konflikt: Gedankenspiele über Gaza Baerbock erwägt die deutsche Beteiligung an einem Friedenseinsatz in Gaza. Zahlreiche Bedingungen müssten vorher erfüllt sein. Allen voran: Frieden. (DIR) Kritik an TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Maßlose Debatte Wegen ein paar Social-Media-Likes ist die Präsidentin der Berliner TU in Kritik geraten. Dahinter stecken vor allem rückwärtsgewandte Akteure. (DIR) Antisemitismus-Vorwurf: TU-Chefin entschuldigt sich Geraldine Rauch hat problematische Tweets geliked. Ihr neuer Antisemitismus-Beauftragter Uffa Jensen findet klare Worte – nimmt sie aber auch in Schutz. (DIR) Verschärfung des Hochschulgesetz: Drohende Paralleljustiz Der Senat will das Ordnungsrecht an Universitäten wiedereinführen. Studierendenvertreter und Universitätsleitungen fürchten politische Willkür.