# taz.de -- Umweltschützer Bode über Aktivismus: „Wir haben Dampf gemacht!“
       
       > Thilo Bode war Greenpeace-Geschäftsführer. Hier spricht er über die Zeit,
       > seine Bewunderung für die Letzte Generation und unsozialen Klimaschutz.
       
 (IMG) Bild: Bereut „keine Minute“ seines Arbeitslebens: Thilo Bode im Sommer 2023
       
       wochentaz: Herr Bode, Ihr jüngstes Buch „Der Supermarkt-Kompass“ ist mit
       mächtigem Aufwand promotet worden, Sie selbst sind eine prominente Person,
       sehr oft in politischen Talkshows zu Gast – und doch erntete Ihr Buch kaum
       Resonanz. Warum? 
       
       Thilo Bode: Das Buch war mehrere Wochen auf der Bestsellerliste und hat
       sich gut verkauft. Nicht gelungen ist mir – und das war ja ein Ziel des
       Buches –, eine Debatte über die weit verbreitete These anzustoßen,
       Verbraucher könnten über ihre Käufe den Lebensmittelmarkt steuern. Diese
       Auffassung konnte ich im Buch widerlegen, aber eine Debatte darüber ist
       nicht in Gang gekommen.
       
       Sie sind nicht mehr Foodwatch-Geschäftsführer. War das ein Umstand, der für
       die ausbleibenden Reaktionen auf den politischen Ebenen mitverantwortlich
       war? Und darf man, bei allem Respekt, von einem Scheitern sprechen? 
       
       Nein, mein Ausscheiden bei Foodwatch hat keine Rolle gespielt, Foodwatch
       hat ja das Buch auch beworben. Die Ideologie der „Verbrauchermacht mit dem
       Einkaufskorb“, die ich nicht erst in meinem jüngsten Buch kritisch
       thematisiere, ist sehr tief verwurzelt. Lebensmittelindustrie und Politik
       können mit dieser bequemen Erzählung gut leben, weil sie die Notwendigkeit
       der politischen Regulierung überflüssig macht.
       
       Vor allem der Staat kann sich aus der Verantwortung stehlen, obwohl gerade
       er bei sogenannten Vertrauensgütern eine besondere Transparenzverpflichtung
       hat. [1][Wie viele und welche Pestizide] sind im Gemüse oder Obst drin,
       woher kommt der Orangensaft, ist ein Produkt gesundheitlich ausgewogen? Der
       Markt liefert diese Informationen nicht.
       
       Selbst Ihr provokanter Hinweis, dass es sich empfiehlt, bei Discountern zu
       kaufen, verfing nicht so recht als skandalträchtig. 
       
       Discounter können wegen eines kleineren Sortiments und geringer
       Logistikkosten günstiger anbieten. Bei Lebensmitteln kann man vom Preis
       nicht auf die Qualität schließen. Der „Skandal“ ist nicht meine Empfehlung,
       dort zu kaufen, wo es am billigsten ist, sondern er besteht darin, dass
       durch Werbung Qualität erfunden und den Menschen das Geld aus den Taschen
       gezogen wird.
       
       Sie kamen zu einer Zeit zu Greenpeace, als der [2][telegene
       Schlauchboot-Aktivismus] schon leicht in der Vergangenheit lag. Standen Sie
       für die Wünsche nach Professionalisierung innerhalb der internationalen
       Ökobewegung? 
       
       Schlagkräftige politische NGOs müssen professionell organisiert sein und
       geführt werden. Ab einer bestimmten Größe kann dies jedoch in eine für die
       Schlagkraft schädliche Bürokratie abgleiten.
       
       Braucht es für politische Bewegungen so eine Schlauchboot-Phase, ehe die
       Mühen der institutionellen Verankerung im Kreis der NGOs beginnen (müssen)? 
       
       Am Anfang einer Kampagne steht die Aufklärung über das Problem und
       diejenigen Kräfte, die sich gegen dessen Lösung stellen. Zur notwendigen
       Aufklärung gehört eine öffentliche Debatte. Die kann man am besten
       anstoßen, wenn man die Veränderungsverweigerer zur öffentlichen Gegenrede
       nötigt. Ob man dazu mit Schlauchbooten operiert wie die Kampagne gegen die
       [3][Ausrottung der Wale] oder auch „nur“ mit juristischen Mitteln,
       verdeckter Recherche und intelligenter Öffentlichkeitsarbeit, ist erst
       einmal irrelevant.
       
       Was ist denn relevant? 
       
       Ob die Strategie Veränderungen in Gang setzt. Die Zeit der spektakulären
       Bilder à la Greenpeace scheint jedoch vorbei.
       
       Und die Bilder der Aktionen der Letzten Generation – machen die nicht
       öffentlich Eindruck? 
       
       Ich bewundere die [4][Letzte Generation] und ihre wichtigen Aktionen. Die
       Bilder sind jedoch nicht in dem Sinne spektakulär, dass sie den
       Zusammenhang zwischen Aktion und Problem unmittelbar vermitteln; anders als
       das Schlauchboot, das das Walfangschiff am Abschießen der Wale hindert. Die
       Klimaerwärmung durch den Autoverkehr kann man nicht abbilden, ebenso wenig
       wie den Einfluss der Digitalkonzerne auf Demokratie und Menschenrechte oder
       die stetig steigende Macht der Konzerne.
       
       Es sind doch „Tagesschau“-fähige Bilder – samt Empörung ob der Aktionen,
       die die Verkehrsflüsse da und dort zäher machen. 
       
       Selbst wenn die Bilder es in die Fernsehnachrichten zur Primetime schaffen,
       sind sie nicht selbsterklärend.
       
       Was trieb Sie, einen exzellent ausgebildeten Volkswirt, der auch bei global
       agierenden Institutionen hätte tätig werden können, zum Aktivismus? 
       
       Der Berufsweg flog mir in Form einer Stellenanzeige in der FAZ zu.
       Greenpeace Deutschland suchte einen Geschäftsführer. Es war eine
       Bauchentscheidung, die Aufgabe hat mich gereizt, fasziniert und nicht mehr
       losgelassen.
       
       Obwohl Sie ein nicht in der Wolle gefärbter Öko waren? 
       
       Ich war jahrelang bei den Jusos aktiv. Bei Greenpeace konnte man in
       direkten Aktionen persönlich für wichtige Ziele einstehen und die Menschen
       aufrütteln. Das ist unglaublich erfüllend.
       
       Was bewog Sie schließlich, Foodwatch zu gründen? 
       
       Anlässlich der Rinderwahnsinnseuche seit Ende der neunziger Jahre, die zu
       Dutzenden von Toten aufgrund des Verzehrs von kontaminiertem Rindfleisch
       geführt hat, wurde mir klar, dass Konsumenten von Lebensmitteln
       unzureichend vor Gesundheitsgefahren und Täuschung geschützt sind. Dagegen
       wollte ich mit einer schlagkräftigen Organisation angehen.
       
       Sie hofften auf eine politische Bewegung an der Nahrungsmittelfront – und
       diese stellte sich nicht so recht ein. 
       
       Doch, es kam zu einer politischen Bewegung. Essen wurde ein politisches
       Thema. Die damalige rot-grüne Koalition führte als Antwort auf die Seuche
       2001 das Biosiegel ein, Umweltverbände verbanden ihre Kampagnen gegen die
       Umweltzerstörung in der Landwirtschaft mit Verbraucheraufklärung und
       Einkaufsempfehlungen, ebenso Tierschutzorganisationen, die bessere
       Haltungsstandards in der Nutztierhaltung forderten.
       
       Testzeitschriften und Verbraucherzentralen untersuchten die Qualität von
       Lebensmitteln. Und Foodwatch ging gegen die Praktiken der
       Nahrungsmittelkonzerne vor. Dass unser heutiges Agrar- und
       Lebensmittelsystem nicht nachhaltig und nach wie vor verbraucherfeindlich
       ist, hat jedoch zusätzliche erschwerende Ursachen.
       
       Von welchen sprechen Sie? 
       
       Für den Lebensmittelmarkt sind nicht mehr die Nationalstaaten zuständig,
       sondern ist die EU verantwortlich. Selbst die Größe der Buchstaben auf dem
       Etikett wird in Brüssel entschieden. Einem EU-Mitgliedstaat ist es zum
       Beispiel untersagt, die zwar nicht lesbare, aber gesetzliche Mindestgröße
       von 0,9 Millimeter auf 1,5 Millimeter anzuheben!
       
       Ebenso ist untersagt, die bislang für Unternehmen nur unverbindliche
       [5][Nutri-Score-Kennzeichnung] auf nationaler Ebene verpflichtend
       vorzuschreiben. Ein Mitgliedstaat, der dies machte, verstieße gegen
       EU-Recht und würde bestraft. Es gibt in der EU keinen Wettbewerb um die
       besten Verbraucherstandards, sondern nur um die besten Vermarktungschancen.
       
       Das ist zu monieren, aber worin liegt der Skandal? 
       
       Dass wir es im Lebensmittelmarkt mit einem permanenten Rechtsbruch zu tun
       haben, weil die miserablen Schutzstandards gegen höherrangiges EU-Recht
       verstoßen, das unmissverständlich präventiven Gesundheits- und
       Täuschungsschutz fordert. Verbraucherverbände können dagegen nicht klagen.
       Europa ist ein Europa der Konzerne, nicht seiner Bürger.
       
       Waren Sie nie so entmutigt, dass Sie ans Aufgeben gedacht haben? 
       
       Niemals. Allerdings war ich geschockt, in welchem Ausmaß
       Wirtschaftsinteressen die Politik bestimmen. Aber das hat mich nur
       angestachelt. Und es ist ja nicht so, dass wir erfolglos waren: vom
       Nachweis gesetzlich erlaubter Gesundheitsgefahren und Täuschung bei
       Produkten wie [6][krebserregendem Mineralöl in Babynahrung] über die
       Einschränkung von preistreibenden [7][Spekulationen an den
       Nahrungsmittel-Rohstoffbörsen] bis zu besseren Auskunftsrechten für
       Verbraucher, um nur weniges zu nennen. Wir haben Dampf gemacht! Und diese
       Erfolge motivieren.
       
       Merken Sie, dass Ihnen persönlich, als Autor, eine Organisation wie
       Foodwatch nicht mehr den Rücken stärkt? 
       
       Natürlich kann man mehr reißen, wenn man eine starke Organisation im Rücken
       hat. Aber diese Zeit ist nun mal vorbei.
       
       Wie ist es, zu erkennen, dass die eigenen Kräfte nicht mehr so vorhanden
       sind wie vor, sagen wir, 40 Jahren? 
       
       Ist man gesund, dann fühlt man sich immer jünger, als man ist. Das ist
       nicht ungefährlich, denn die anderen merken sehr wohl, dass man älter wird.
       
       Generell gefragt: Ist die Zeit der politischen Aufbrüche bürgerrechtlicher
       oder linker Art vorbei? Ein Moment wie 1995 bei der „Brent Spar“, als
       Greenpeace verhinderte, dass die Ölplattform im Atlantik versenkt wird, ist
       kaum noch denkbar. Was bleibt, sind wohl abgezirkelte Inszenierungen wie in
       [8][Lützerath]? 
       
       Das sehe ich anders. Noch nie gab es so viele politische NGOs wie
       gegenwärtig. Nicht nur Umwelt, Menschenrechte und Entwicklung sind Themen,
       sondern Digitalisierung, Globalisierung, Medien, Handel, Lobbyismus,
       Demokratie, Korruption, Banken, Agrarpolitik, Lebensmittel, Seenotrettung
       und noch viele andere mehr. Diese Veränderung ist enorm. Dass sie ein aus
       dem Nichts plötzlich gewachsenes zivilgesellschaftliches Engagement
       darstellt, bezweifle ich.
       
       Sondern? 
       
       Es ist nach meinem Ermessen die Antwort auf die zunehmende Unfähigkeit
       unserer Demokratien, Gemeinwohlinteressen effektiv durchzusetzen. Nehmen
       Sie nur die desaströse [9][Klimapolitik der Ampelregierung], die noch dazu
       gegen geltendes Recht verstößt, weil sie das gesetzlich vorgeschriebene
       1,5-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz verfehlt.
       
       Oder die Unfähigkeit, die Finanzkonzerne zu bändigen. 15 Jahre nach Lehman
       Brothers sind Banken immer noch nicht ausreichend reguliert, wie [10][das
       Beispiel Credit Suisse] aufzeigt. Oder der ökologisch zerstörerische
       Agrarsektor und die dahinterstehenden Agrar- und Chemiekonzerne, die ohne
       Haftung die Artenvielfalt, das Klima und die Gesundheit von Menschen und
       Tieren gefährden.
       
       Sehr viele NGOs sind von staatlichen Geldern abhängig – der moderne
       demokratische Staat hat die Kritik an seiner Performance in sich
       eingepreist. Können politische Bewegungen überhaupt Erfolg haben, wenn sie
       zugleich durch Staaten alimentiert werden? 
       
       Grundsätzlich ist finanzielle Unabhängigkeit vom Staat die bessere
       Alternative. Die unsichtbare Schere im Kopf ist sonst immer dabei. Die
       Zeiten verlangen ein hartes Vorgehen gegen die Lobbyhörigkeit von Staat und
       Regierungen. Dafür ist Unabhängigkeit unabdingbar.
       
       Ist es nicht generell ein Problem, dass Aktivisten und Aktivistinnen, schon
       allein aus berufsstrategischen Gründen, in die Staatsapparate hineinwachsen
       – gar zur Regierungsmacht gelangen wie aktuell die Grünen? 
       
       Im Gegenteil, eine aktivistische Blutzufuhr kann die Politik nur
       bereichern. Gefährlich ist hingegen, wenn sich NGOs als verlängerter Arm
       der Grünen verstehen und bei schlechter Arbeit der Regierung lediglich auf
       die FDP eindreschen. Damit entfällt wichtiger Druck auf die Grünen, die im
       Schutz ihrer Klientel unzumutbare Kompromisse mittragen. Klaus Töpfer,
       ehemaliger Umweltminister der CDU, hat das mal auf den Punkt gebracht, als
       er zu den NGOs sagte: „Setzt mich unter Druck, Leute, dann kann ich in der
       Regierung mehr für euer Ziel rausholen.“
       
       Die Aufgabe von NGOs ist nicht das Mitregieren … 
       
       … sondern die Kontrolle von Macht. Unabhängig von persönlichen politischen
       Präferenzen muss man penibel Distanz halten. Die Gefahr, in nicht
       auflösbare Loyalitätskonflikte zu kommen, ist riesig: Über Nacht haben die
       Grünen klimapolitische Grundsätze über den Haufen geschmissen und in der
       Sozialpolitik versagt, zum Beispiel beim [11][Heizungsgesetz] und dem
       Betrieb einer Wärmepumpe wegen ungenügender Berücksichtigung steigender
       Strompreise und notwendiger Wärmedämmkosten.
       
       Oder bei der [12][Kindergrundsicherung] – hier ist das Budget völlig
       unzureichend. Gleichzeitig haben die Grünen den Wandel von einer
       Friedenspartei zu einer Aufrüstungspartei vollzogen.
       
       Das sehen die grünen Koalitionäre anders. 
       
       Die Budgetanforderungen für Militärausgaben gefährden sämtliche
       sozialpolitischen und ökologischen Ambitionen. Das lässt bereits die
       vorläufige Finanzplanung des Bundes für 2024 bis 2027 erahnen. Eine
       effektive Klima- und Sozialpolitik ist nur mit einer begleitenden
       Friedenspolitik zu haben. Vorschläge dafür bleiben die Grünen schuldig. Sie
       sind deshalb keine Hoffnungsträger mehr.
       
       Was haben Sie erreicht? Wie bilanzieren Sie Ihre politisch-aktivistische
       Biografie überhaupt? 
       
       Das müssen Dritte beurteilen. Persönlich bin ich stolz, für Foodwatch eine
       internationale Struktur geschaffen zu haben, die es erlaubt, sich ebenso
       effektiv auf europäischer Ebene aufzustellen wie Konzerne. Das ist keine
       Selbstverständlichkeit, denn es gibt – anders als bei Konzernen – für NGOs
       keine europäische Rechtsform, die international zentrale
       Entscheidungskompetenzen vorsieht.
       
       Es klingt, als käme jetzt ein „dennoch“. 
       
       Trotz beeindruckender Erfolge der NGOs – denken Sie nur an das [13][Urteil
       des Bundesverfassungsgerichts], das die Regierung dazu verdonnert hat, eine
       generationengerechte Klimapolitik aufzusetzen – sind die vor 30 Jahren
       voller Optimismus aufgestellten Megaziele verfehlt worden: Der Ausstoß von
       Klimagasen ist nicht gesunken, sondern gestiegen und steigt weiter. Die
       Artenvielfalt hat dramatisch abgenommen.
       
       Die Landwirtschaft gehört zu den umweltschädlichsten Wirtschaftssektoren.
       Die Macht der Konzerne ist gigantisch. Sind wir deshalb gescheitert? Ich
       glaube, nein, wenn wir konzedieren, dass es nicht die Rolle von NGOs ist zu
       regieren, sondern aufzuklären, zu kritisieren und anzutreiben. Die gesamte
       Gesellschaft hat versagt. Wir müssen uns trotzdem fragen: Was hätten wir
       noch besser machen können?
       
       Und? 
       
       Ein Versäumnis von uns NGOs sehe ich darin, verkannt zu haben, dass die
       Transformation des jetzigen Wirtschaftssystems in eine nachhaltige
       Wirtschaftsweise enorme Kosten verursacht. Die Dekarbonisierung der
       Wirtschaft bringt große finanzielle Belastungen für die Bürger mit sich,
       die sozial fair getragen werden müssen.
       
       Die für eine effektive Klimapolitik notwendigerweise steigenden
       Energiepreise erhöhen nicht nur die Heiz- und Mietkosten, sondern die
       gesamten Lebenshaltungskosten einschließlich der Nahrungsmittelpreise,
       wovon die ärmeren Bevölkerungsschichten deutlich mehr betroffen sind als
       Besserverdiener.
       
       Können Sie das konkretisieren? 
       
       Ernährungsarmut gibt es schon heute in Deutschland. Die Inflation bei
       Lebensmitteln beträgt über 13 Prozent, der Bürgergeldsatz für
       Nahrungsmittel liegt bei 5,75 Euro pro Tag, eine Schande – damit kann man
       sich nicht gesund ernähren. Ich kann es doch niemandem verübeln, wenn der
       sagt, die Klimapolitik ist mir egal, wenn ich die Miete nicht mehr zahlen
       und meine Familie nicht mehr anständig ernähren kann.
       
       Was schlagen Sie vor? 
       
       Temporäre Entlastungspakete nach dem Gießkannenprinzip sind nicht die
       Lösung. Wir brauchen dringend eine soziale Strategie der Nachhaltigkeit und
       entsprechende Budgetmittel dafür, eine Zeitenwende der anderen Art. Je mehr
       einer verdient und Vermögen besitzt, desto stärker belastet er die Umwelt.
       Entsprechend mehr muss er zur Finanzierung beitragen, damit Geringverdiener
       sich bezahlbare Energie und Lebensmittel leisten können. Sonst werden die
       Bürger die Energie- und Klimawende nicht unterstützen.
       
       Erinnern Sie sich mit Wehmut an die aufbrüchigen achtziger und neunziger
       Jahre? 
       
       Nein, mit großem Vergnügen. Damals, ohne Internet, E-Mails und Social
       Media, bestand Kampagnenarbeit viel mehr aus direkten persönlichen
       Kontakten. Man konnte sich nicht hinter seinem Bildschirm verstecken.
       Internet und Social Media bieten unglaubliche Chancen. Aber die Risiken der
       strategischen Verarmung sind auch gewachsen.
       
       Inwiefern? 
       
       Internet und Social Media bergen die Gefahr, dass sich Menschen nur in der
       eigenen Blase bewegen. Es fehlen dann der öffentliche Streit und die harten
       Auseinandersetzungen mit den Fakten und Details, die Veränderungen
       anstoßen.
       
       Haben Sie in Ihrem Leben zu viel gearbeitet? 
       
       Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Ich bereue keine Minute.
       
       Und jetzt – bleibt mehr Zeit für Familiäres? 
       
       Ja.
       
       15 Aug 2023
       
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