# taz.de -- Zentralrat der Juden: Obergrenze für Flüchtlinge gefordert
       
       > Auf CSU-Linie: Zentralratspräsident Schuster will die Flüchtlingsaufnahme
       > begrenzen. Nur so sei ein Anwachsen von Antisemitismus zu verhindern.
       
 (IMG) Bild: Josef Schuster verteilt am Bar-Mizwa-Tag (15.11.2015) in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft Essen an die Bewohner.
       
       BERLIN epd/afp | Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,
       Josef Schuster, fordert eine Begrenzung der Flüchtlingsaufnahme. „Über kurz
       oder lang werden wir um Obergrenzen nicht herumkommen“, sagte Schuster der
       [1][Tageszeitung Die Welt]. Zur Begründung führte er Probleme bei der
       Integration an. „Wenn es so weiter geht wie bisher, wird die Vermittlung
       unserer Werte zunehmend schwieriger“, sagte der Zentralratspräsident.
       
       „Viele der Flüchtlinge fliehen vor dem Terror des ‚Islamischen Staates‘ und
       wollen in Frieden und Freiheit leben, gleichzeitig aber entstammen sie
       Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester
       Bestandteil ist“, sagte Schuster. Dabei gehe es nicht nur um
       Judenfeindschaft, sondern auch die Gleichberechtigung von Frau und Mann
       sowie den Umgang mit Homosexuellen. Diese Intoleranz führt Schuster weniger
       auf den muslimischen Glauben zurück, sondern eher auf die Herkunft
       zahlreicher Asylsuchender aus dem arabischen Raum.
       
       Innerhalb der Regierungskoalition wird sei Wochen heftig über die Frage von
       Obergrenzen gestritten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist gegen eine
       solche Obergrenze und erteilte erst auf dem CSU-Parteitag am Freitag der
       Schwesterpartei in diesem Punkt eine Absage.
       
       Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der Welt vom Montag: „Es
       bleibt dabei: Beim Grundrecht auf Asyl für politisch Verfolgte gibt es
       keine Obergrenze.“ Die SPD ist ebenfalls gegen eine Obergrenze, weil das
       Grundrecht auf Asyl nicht angetastet werden dürfe.
       
       Derzeit wird in der Koalition über die Einführung flexibler
       Flüchtlingskontingente beraten, um die Flüchtlingskrise in den Griff zu
       bekommen. Deutschland und Schweden sind innerhalb der EU die
       Hauptzielländer für hunderttausende Flüchtlinge, die sich seit Monaten aus
       den Krisenregionen in Richtung EU auf den Weg machen.
       
       23 Nov 2015
       
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 (DIR) [1] http://www.welt.de/politik/deutschland/article149136577/Wir-werden-um-Obergrenzen-nicht-herumkommen.html
       
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